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DAS KIRCHENJAHR

UNSERE KIRCHE

DER HEILIGE LEONHARD

Kirchenpatron der Pfarrkirche Matzen

 

Der Sage nach soll Leonhard als bescheidener, einfacher Mann am Hofe des Merovingerkönigs Chlodwig gelebt haben und im Jahre 559 in seiner Heimat in Frankreich, im Kloster Noblac, gestorben sein. Das Kloster Noblac wurde von ihm gegründet und er war auch der Abt des Klosters. Als die Gattin Chlodwigs ein Baby bekam, hat er ihr bei der Geburt geholfen. Als Dank dafür hätte er eine Menge bekommen. Aber weil er ja bescheiden war, hat er den König nur um eines gebeten: er wollte als Dank für seine Hilfe unschuldig Gefangene befreien dürfen. (Deshalb wird er sehr oft mit einer Kette dargestellt.) Er zählt zu den 14 Nothelfern. Er gilt als Beschützer der Gefangenen, aber auch als Helfer der Frauen, die ein Baby zur Welt zu bringen.Weil die Kette sein Zeichen ist, wurde er später auch zum Schutzherrn des Viehs ernannt, und noch später auch für die Landwirtschaft. Daher sind die Symbole für Leonhard die Kette, Gefangene und Haustiere.

 Das Pfarrfenster, auch Bittfenster für die Pfarrgemeinde, rechts vom Altar vorne:

Christus möge, auf die Fürsprache des Hl. Leonhard, unsere Pfarrgemeinde und die Menschen

mit ihrer Arbeit hier segnen und zur Gottesnähe führen!

Es ist, wie auch die anderen Glasfenster, von Prof. Karl Hank und L. Seidl geschaffen. 

Es stellt den strahlenden, auferstandenen Christus dar, der als großer Wegweiser unter dem Motto

„Kommt alle zu mir!“, den Gefangenen und der Ortsbevölkerung unter der Führung ihres Kirchenpatrons

St. Leonhard den Weg aufwärts zeigt. Die Symbole in der oberen und linken Bildhälfte – Bohrturm,

Weintraube, Ähre, Kirche und Menschen – stellen den Bezug zu Matzen und der Region her, der

Gefangene und das Schaf unten rechts jenen zum Tierpatron St. Leonhard.

 

 

 

 

Das alte Altarbild ist ein Werk des herrschaftlich-kinsky´schen Rentmeisters

(Finanzchefs/Verwalters) und viel beachteten Biedermeiermalers Joseph Suidter

Rentmeister Suidter war ein anerkannter Biedermeier-Maler. Die Beschreibung seiner Person von

W. Schwab: „Suidter war ein echter Schwyzer, ein schlanker, sehr agiler Mann, Sänger und Pianist

und während der Preußenbesetzung Matzens der Motor und der Tenor der preußischen Stabsoffiziere

mit ihrem General im Schloss. Er malte in Öl das lebensgroße Bild, das Hochaltarbild der alten Kirche,

den Gemeinde- und Viehpatron Leonhard mit Bischofsmütze und Stab. Die Gesichtszüge waren die

Suidters: die roten Wangen, die blauen Augen und der lange, weiße Spitzbart (?)“ (Eine bezeichnende

Schilderung der Persönlichkeit Suidters ist in der kleinen Festschrift zur Kirchweihe 1959 nachzulesen.)

Einige seiner Werke wurden 2006 im Museum der Stadt Wien ausgestellt. Als weitere Arbeit von ihm ist

in den Matzner Quellen ein Fastenbild für den Hochaltar mit der Darstellung der gotischen Matzner-

Monstranz genannt.     

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DIE PFARRER IN MATZEN

  1. P. Alois (Aloys) Winter (1783 . 1816)

  2. Wendelin Reimund (1816 – 1854)

  3. Anton Bohrn (1851 – 1885)

  4. Jakob Ruis (1886 – 1899)

  5. Mathias Müllner (1900 – 1909)

  6. Josef Walzl (1909 – 1924)

  7. Der 7. Pfarrer und seine Zeit:

  8. Georg Halzl (1938 – 1945);

  9. Johann Schrefel (1945 – 1949)

  10. 10. Kurt Gröger (1949 – 1952)

  11. Kaplan Anton Brandstetter (1. 12. 1952 – 1. 2. 1957)

  12. Günter Gradisch. (1957 – 1982)

  13. Wolfgang Renauer (1982 – 1990)

  14. Diakon Mag. Christian Springer (1983 - 2017)

  15. KR P. Dr. Kazimierz (Kasimir) Wiesyk SAC (seit 1990)

Die „Hoch-Zeit“ der Pfarre unter dem 12. Pfarrer:

Günter Gradisch. (1957 – 1982)

Gradisch war geprüfter Steuermann für die Donau im Bereich von Passau bis zum

Schwarzen Meer (daher DDSG-Wimpel bis heute in der Kirche) und sehr aktiver Feuerwehrkurat

(daher FF-Symbol in der Kirche).

 

Am 3. Oktober 1982 verstarb Pfarrer Gradisch nach der 9.00 Uhr Messe ganz plötzlich in der

Sakristei seiner neuen Kirche.

 

Kein Seelsorger in der gesamten Geschichte hat das Pfarrleben in Matzen so sehr geprägt wie

Günter Gradisch. Er hat auch in seinem kurzen Vorwort zur kleinen Kirchweih-Festschrift 1959

das Anliegen und den Wert einer Rückschau in die Vergangenheit treffend beschrieben: 

„Wer auf Erden keine Heimat hat, hat auch im Himmel keine. Ein Fluch dieses Krieges

(des 2. Weltkrieges) war es, Millionen Entwurzelte zu hinterlassen; … Ein Unsegen flüchtiger Zeit, dass Menschen aufwachsen ohne Liebe zu den Vorfahren, ohne Kenntnis alten Herkommens, ohne Bindung an die, die ihnen das Leben weitergereicht. Leicht wächst im Zeitalter der Erfindungen eine Generation von Findelkindern: Menschen, die glauben, alles wäre neu geworden und die Alten hätten unwert der Beachtung gelebt. Viele gingen in die Fremde und trugen eine Heimat im Herzen mit, waren selbst stark genug, Heimat zu sein und Heimat zu schaffen;viele leben auf dem Boden ihrer Väter und achten nicht des Grundes, auf dem sie gewachsen, sind wie Schwemmgut, haben keine Wurzeln, sind nicht bodenständig, vom Winde jeder Irrlehre leicht fort zu tragen, ohne Ziel und Richtung, gefährliche Irrsterne.

Das ist der Sinn dieser Schrift: Wisset, woher ihr kommt, habt Ehrfurcht vor Eurer Geschichte; lernet aus der Vergangenheit, jetzt recht zu leben, und wandert auf dem Wege der Apostel zu dem geheimnisvollen Treffpunkt aller Geschlechter!“ (20. September 1959)

 

Pfarrer Günter Gradisch, ein unkonventioneller und zukunftsorientierter Priester, hat in seiner Zeit neue pastorale Felder für die Kirche gesehen und einige auch erschlossen. Unter anderem hat er im Jahre 1957 in unserer Pfarre Matzen die erste Barbaramesse mitgestaltet.

    

Für die Entwicklung des Staates war das „schwarze Gold“ unserer Region von großer Bedeutung. Die Dankbarkeit für Erdgas und Erdöl hat sich mit der Dankbarkeit für die Zeit des Neuaufbruchs und mit der Hoffnung auf den wirtschaftlichen Aufschwung gemischt. Gerne sind Gläubige aus der Umgebung zusammengekommen, um Gott durch die Fürbitte der Heiligen Barbara zu danken. Jedes Jahr hat am nächsten Sonntag zum Fest der Heiligen Barbara eine Festmesse stattgefunden. Unsere Pfarre ist zum Zentrum der Seelsorge an Menschen geworden, die im Osten Österreichs in der Erdöl- und Erdgasindustrie gearbeitet haben.

 

Auch 50 Jahre später hat die Bedeutung der jährlicher Barbarafeier nicht abgenommen. Es ist eine Partnerschaft gewachsen zwischen der OMV, der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und unserer Pfarre Matzen. 

Damit begann eine grundlegend erneuernde Zeit für die bisher eher in schlechtem Ruf stehende Pfarre Matzen.

Seine neuen Grundideen waren: 

Aufwertung der Kirchenpatrone (Leonhard, Barbara!)

Kirchenbau mit seelsorglichem Konzept 

Jugendarbeit

Kommunion unter beiden Gestalten

Einbeziehung der Arbeiter und der Arbeitswelt in die Seelsorgsarbeit und in die Liturgie

neue Messtexte

Kontakt zur Donauschifffahrt und zur OMV

Vorwegnahme mancher Konzilsbeschlüsse

Volksaltar u.v.a. (siehe entsprechende Archiv-Mappen und Fotos)

 

Besonders ist zu vermerken:

* 1957: Änderungen in der Karwochen- und Osterliturgie: Palmweihe am Hauptplatz, Gründonnerstag mit Fußwaschung, Karfreitag mit allgemeiner Kreuzverehrung, Ostervigil um 23.00 Uhr

* Pfingstsonntag: Feldmesse auf dem Hauptplatz zum 25-Jahr-Jubiläum des Sportklubs Matzen.

* Einweihung des renovierten Kriegerdenkmals (mit den Namen der Opfer des 2. Weltkrieges).

* 22. Juni: Johannisfeuer der Jugend auf dem Schwabenberg

* 15. – 27. Juli: Bubenlager auf dem Kieneck.

* Kleines Pfarrblatt für Matzen

* Anschaffung einer neuen Krippe (Franz Kaindl, Gaweinstal)

* 1974: Weihe der neuen Kalvarienberg-Figurengruppe bei der Kirche

* 1978: Anschaffung der neuen Orgel, s. o.

1958: Die Fastenpredigten hielt Prof. Dr. Otto Berger

 

 

 

 

 

 

 

Seit dieser Zeit half Dr. Berger bis zu seinem Tod im Mai 2013 im Alter von 96 Jahren immer wieder in Matzen auch als Priester aus.

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Die Zeit des 13. Pfarrers: 

Wolfgang Renauer (1982 – 1990)

 

Er war Pfarrer in Schönkirchen und übernahm von dort aus auch Matzen.

Durch die Gründung des Pfarrverbandes, der mit 1. November 1992 von

Erzbischof Groer bestätigt wurde, sollte diese Verbindung noch enger werden.

* In seine Zeit fällt auch die Einführung der Pfarrgemeinderäte.

* Ab 1983 wird er in der Seelsorgearbeit in den Pfarren des Pfarrverbandes durch

Diakon Christian Springer unterstützt.

 

 

Diakon GR Prof. Mag. Christian Springer

17. Dezember 1939 - 30. Juni 2017,

Christian Springer war seit 1983 in unserer Pfarre in Matzen, aber auch in

Schönkirchen-Reyersdorf und Raggendorf, bis zum Schluss als Diakon tätig.

Seine Familie und die Arbeit in der Pfarre waren sein Leben, so wie seine Liebe zu Gott.

Seinen Dienst in der Kirche hat er bis knapp vor seinem Tod mit all seiner Kraft ausgeführt.

Bis zum Schluss waren seine Predigten sehr klar und aussagekräftig. Sie werden vielen

unvergesslich bleiben. Er hat gemeinsam mit seinen Freunden Leben in die Pfarre

gebracht. Viele kirchliche Feste, die früher kaum wahrgenommen wurden, wurden für die

Ortsbevölkerung bewusst gemacht. Auch der Pfarrgarten wurde für die Matzner als „Ihr“

Pfarrgarten geöffnet (z.B. durch ein Pfarrfest). Er war ein Freund und Schüler von

Pfarrer Gradisch – Gradisch war sein Vorbild und er hat versucht, seine Ideen weiterzuführen. Bei allen Gottesdiensten, allen Aufgaben, die er übernommen hatte, konnte man sich immer voll auf ihn verlassen. Mit großer Freude hat ihn immer wieder erfüllt, wenn einer „seiner“ Schüler kam und von ihm getraut werden wollte. Er hielt seine regelmäßigen Gottesdienste, er freute sich, wenn er Hochzeiten und  Taufen halten durfte und es war ihm ein Bedürfnis, bei Beerdigungen den Trauernden Trost zu spenden. Für das Begräbnis eines Freundes reichte die Kraft nicht mehr. Bis vor einigen Jahren hat er sich auf vielen Bällen und Festen noch köstlich unterhalten. 

Wenn er gerufen wurde, ist er immer gerne gekommen.

Christian hat vielen Menschen geholfen, dem Ruf Gottes in die neue Welt zu folgen.

Christian, wir danken dir für die vielen schönen, unvergesslichen Momente der Begegnung mit dir – du wirst uns allen fehlen!

Die Zeit des 14. Pfarrers:

KR P. Dr. Kazimierz Wiesyk SAC (seit 1990)

 

Er ist polnischer Pallottinerpater und auf Grund des Pfarrverbandes Pfarrer von Schönkirchen,

Reyersdorf, Silberwald, Matzen und Raggendorf.

 

Seit 1997 ist Dr. Kazimierz Wiesyk Dechant im Dekanat Gänserndorf mit 17 Pfarren.

Seit 1998 ist er auch Auditor (Anhörungsrichter) am Wiener Diözesan- und Metropolitangericht.

Außerdem war er Mitglied des Priesterrates der Erzdiözese Wien (2012 bis 2017) und seit 2011

Rektor der polnischen Pallottiner in Österreich.

Worte des Diakons

 

GRÜSS GOTT!

Ich bin der neue,  aber nicht ganz frische  (54 Jahre alte)  ständige Diakon aus Matzen für den Pfarrverband Weinviertel Süd.

Einige kennen mich bereits als Leiter von Wortgottesdiensten, die ich schon öfters in Matzen feiern durfte.

Besonders in Zeiten des Umbruchs benötigen wir Bereiche des Zusammenlebens, die Sicherheit geben.

Dazu braucht es Menschen, die sich In Firmen, in der Politik, in Vereinen und eben auch in spirituellen, religiösen  Gemeinschaften engagieren.

Viel Gutes in unserem Alltag, Grundsätze des Zusammenlebens und Verhaltensweisen basieren eigentlich auf dem Christentum.

Leider stimmt es, dass es im Laufe der Jahrhunderte viel Machtmissbrauch in der katholischen Kirche gab. Das ist nicht im Sinne Jesu.

Es gab und gibt aber auch viele gläubige Frauen und Männer, die in vollem Einsatz für die Nächstenliebe viel leiden oder sogar sterben mussten.

Damit meine ich, dass es viele einprägsame Glauben- und Lebenszeugnisse von inspirierenden Menschen gibt, denen es um das gute Leben für alle geht.

Diese Menschen, der in der Bibel überlieferte Geist der lebendigen Urkirche, christliche  Mystiker und Mystikerinnen und schließlich mein Engagement in der sogenannten „jungen Kirche im Weinviertel und Marchfeld“ in den 1980-er und 90-er Jahren haben mich bewogen, mitzuhelfen, das Christentum in seiner ungeschminkten Form im Weinviertel zu erhalten und zu leben.

 

Ich freue mich auf  Sie!

Ihr Markus Weiss.

 

 

Die meisten Informationen stammen aus der Pfarrchronik Matzen. 

Wir danken Herrn Dr. Anton Hofer, der uns bei der Erstellung dieser Seite wesentlich unterstützte.

Eine ausführliche Schilderung des Jahres 1866 können Sie in der kleinen Festschrift zur Kirchweihe 1959 (Humbert Schwab) nachlesen. Weiters gibt es Chronik-Mappen im Archiv Matzen: z.B. Jahresmappen ab 1938, Mappe Dreikönigsritt. Die Matzner Materialien über Pfarrer Halzl sind von Jan Mirkut zusammengefasst worden: Jan Mirkut, Hg., „Blutzeugen des Glaubens“, Martyrologium (Märtyrerverzeichnis) des 20. Jahrhunderts, Diözese Wien, Dom Verlag, Wien 1999

Im Archiv Matzen gibt es auch zahlreiche Bilder über Personen aus diesen Zeiten.

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Sein pastorales Motto ist: 

Omnia an infinitam Dei gloriam: 

Alles zur unendlichen Ehre Gottes.

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